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03. April 2007
Kungfu-Meister weicht den Baggern
Nach dreijähriger Auseinandersetzung haben Bagger in Südwestchina das Haus eines Kungfu-Meisters abgerissen, das zuletzt einsam aus einer 17 Meter tiefen Baugrube herausragte. Es sei zu einer Einigung zwischen der Baufirma und dem Besitzer und seiner Ehefrau gekommen, die seit Wochen medienwirksam um ihr Backsteinhaus gekämpft hatten, berichtete die "China Daily" am Dienstag. Das Ehepaar in Chongqing habe als Entschädigung eine ähnlich große Wohnung im Stadtzentrum akzeptiert und die Baustelle am Montag verlassen. In der Nacht seien die Bagger gekommen.
Die Stadtregierung habe vermittelt, um sicherzustellen, dass die Auseinandersetzung "fair, gerecht und gesetzmäßig" ablaufe, sagte der Bezirksvorsteher Huang Yun. Experten sahen in der Sympathie für das kämpferische Paar ein Zeichen für die wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mit Enteignungen für große Bauprojekte. "Hoffentlich verhindert das neue Eigentumsgesetz in Zukunft solche Konflikte", sagte Zhao Wanyi, Professor an der Südwest-Universität für Politik und Recht. Das Backsteinhaus wurde in Internetforen heiß diskutiert und zum Symbol für das neue Eigentumsgesetz hochstilisiert, das öffentliches und privates Eigentum erstmals gleichermaßen schützt.
Mit Essen versorgt
Während der Kungfu-Meister beharrlich in dem Haus campierte, versorgte ihn seine Frau mit Lebensmitteln und hielt feurige Reden vor der Presse. Alle Nachbarn hatten ihre Häuser längst aufgegeben und die Entschädigung akzeptiert, die dem Kungfu-Meister aber zu niedrig war. (dpa)
Quelle: #[url]http://www.n24.de[/url]#
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